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Bauarbeiten am zweiten Damm im Ellertshäuser See
Bauarbeiten am zweiten Damm im Ellertshäuser See
Bauarbeiten am zweiten Damm im Ellertshäuser See
Der Ellertshäuser See bei Stadtlauringen wird wieder dicht gemacht, damit der See aufgestaut werden kann. Am neu errichteten zweiten Damm wird ein Schieber am Auslass geschlossen. So muss der See künftig nie mehr komplett abgelassen werden.
Am abgelassenen Ellertshäuser See bei Stadtlauringen im Landkreis Schweinfurt wird heute Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) einen Schieber schließen, damit der See vor einem zweiten errichteten Damm wieder volllaufen kann. Dieser zweite Damm ist rund 100 Meter westlich des bestehenden rund 245 Meter breiten Staudamms entstanden. Dieser zweite Damm soll dafür sorgen, dass bei möglichen künftigen Bauarbeiten am Damm bzw. dem Grundablass nicht mehr der gesamte knapp zwei Kilometer lange Stausee abgelassen werden muss. Damit müsste der See auch nicht mehr abgefischt werden. Weiterhin würde die Ökologie am Seegrund erhalten.
Der zusätzliche Damm soll – wenn der See voller Wasser ist – nicht zu sehen sein. Seine Dammkrone wird rund sieben Meter unter der normalen Wasseroberfläche liegen. Der zweite Damm ist 145 Metern lang. So wie der bisherige Staudamm. Er ist an seiner tiefsten Stelle rund 60 Meter breit und verjüngt sich nach oben auf rund drei Meter. Insgesamt ist er rund acht Meter hoch geworden. Das heißt: Müsste das Seewasser erneut für Bauarbeiten am Damm oder am Grundablass abgelassen werden, würde künftig der Wasserspiegel nicht mehr 15 Meter bis zu seiner tiefsten Stelle, sondern nur noch sieben Meter sinken. Insgesamt würde der dann abgelassene See rund 300.000 Kubikmeter Wasser und damit etwa ein Sechstel des normalen Seewasserinhalts füllen.
Wie Leonhard Rosentritt, der Leiter des Wasserwirtschaftsamts Bad Kissingens, gegenüber dem Bayerischen Rundfunk sagte, war das Erdmaterial für den Dammbau an einer Stelle aus dem Seegrund genommen worden, nachdem darüber liegender Schlamm beseitigt war. Zum Dammbau wurden rund 25.000 Kubikmeter Erdmaterial nötig. Die Kosten für alle Bauarbeiten werden auf rund 3,5 Millionen Euro geschätzt.
Ellertshäuser See ohne Wasser: Besucher auf einem Steg am abgelassenen Ellertshäuser See bei Stadtlauringen
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Laut Rosentritt könnte der See – bei genügend Niederschlag – bis zum nächsten Frühjahr bis zur Krone des zweiten Damms reichen. Zwischenzeitlich werden noch Bauarbeiten am Grundablass des Hauptdamms durchgeführt. Mitte Oktober letzten Jahres wurde mit dem Wasserablass begonnen. Wie berichtet, musste der See zum zweiten Mal nach 1983 komplett abgelassen werden, weil unter anderem Bakterien Rohrleitungen am Wasserablassschieber angegriffen hatten.
Nach der ersten "Ebbe" im Ellertshäuser See 1983 dauert es nach viel Niederschlag rund eineinhalb Jahre, bis der See mit einem Volumen von knapp zwei Millionen Kubikmetern Rauminhalt wieder komplett vollgelaufen war. Die Fachleute hoffen, dass der See spätestens 2024 wieder für Schwimmer, Angler, Segler oder Paddler genutzt werden kann. Trotz der Bauarbeiten am Seeboden haben vor allem an den Wochenenden viele Menschen die Uferwege zum Schauen und Spazierengehen genutzt.
Der "Ellertshäuser See" ist der größte See Unterfrankens. Er ist rund 1.900 Meter lang, hat eine Fläche von 33 Hektar und ist bis zu 15 Meter tief. Er wurde zwischen 1955 und 1960 vom "Wasser- und Bodenverband ihm ehemaligen Landkreis Hofheim" errichtet. Der "Ellertshäuser See" ist der zweitälteste angelegte Stausee in Bayern. 1970 erwarb ihn der Freistaat Bayern. Der Stausee wurde gebaut, um in der niederschlagsarmen Region die Landwirtschaft mit Wasser versorgen zu können. Dafür musste das Wasser jedoch in der Geschichte des Stausees kaum genutzt werden. Heute ist der "Ellertshäuser See ein beliebtes Naherholungsgebiet für Segler, Paddler und Schwimmer. Der Freistaat unterhält 20 Stauseen in Bayern.
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